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Port pflegen: Ein Wegweiser

für Pflegekräfte und Patienten

Ein kleiner Zugang unter der Haut, kaum sichtbar, kaum spürbar – und doch überlebenswichtig. Der Portkatheter ist aus der modernen Medizin nicht wegzudenken. Er vereinfacht langwierige Behandlungen, schützt vor wiederholten Venenpunktionen und ermöglicht die ambulante Versorgung schwerkranker Menschen. Insbesondere bei Patienten mit schlechten peripheren Venen hat er sich als Alternative bewährt.  
Aber das funktioniert nur mit fachgerechter Handhabung und höchsten Hygienestandards. Ob (und wie lange) der Port seinen Zweck erfüllt, hängt in erster Linie davon ab, wie Sie den Port pflegen. Dies ist komplexes Zusammenspiel aus präventiven Maßnahmen, aufmerksamer Beobachtung und individueller Anpassung – immer mit dem Ziel, Komplikationen (und insbesondere Infektionen) zu verhindern.  
Dieser Artikel richtet sich an Personal und Patienten gleichermaßen. Er erklärt, wie und wo Ports zum Einsatz kommen, wie sie richtig geschützt werden und welche Fehler unbedingt zu vermeiden sind. Der Zugang mag unter der Haut liegen – aber der sichere Umgang damit beginnt schon weit darüber.

 

Übersicht

  1. Was ist ein Port?
  2. Wo werden Ports verwendet?
  3. Vorteile von Ports
  4. Was ist zu beachten, wenn Sie einen Port pflegen?
  5. Warum ist Katheterpflege so wichtig?
  6. Port pflegen im Alltag: Tipps für Patienten
  7. Referenzen

Was ist ein Port?

  • Ein Port-a-Cath (kurz „Port”) ist ein vollständig implantierbarer venöser Zugang. Das System besteht aus einer Portkammer (aus Titan oder Kunststoff, mit Silikonmembran/Septum) und einem Katheter (meist Silikon oder Polyurethan), der bis in Herznähe reicht.
  • Der Port wird unter die Haut implantiert – i. d. R. im Brustbereich, gelegentlich auch am Arm.
  • Über die Membran wird mit einer spezialgeschliffenen Huber-Nadel punktiert. Dadurch bleibt die Membran intakt und der Zugang funktionstüchtig.
  • Der Zugang kann rund 1.500 bis 2.000 Mal punktiert werden und bei entsprechender Portpflege jahrelang verbleiben.
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Portkatheter. Quelle: PakuMed

Wo werden Ports verwendet?

Portkatheter kommen immer dann zum Einsatz, wenn über einen längeren Zeitraum ein zuverlässiger venöser Zugang benötigt wird. Zu den gängigen Anwendungsbereichen gehören: 


Onkologie 

Viele Krebserkrankungen erfordern monatelange Chemotherapien, wobei die Medikamente die Venen stark reizen können. Über den Port lässt sich eine Chemotherapie schonender und mit weniger Risiken verabreichen.


Parenterale Ernährung 

Bei chronischen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts (z. B. Kurzdarmsyndrom, Morbus Crohn oder Tumore) müssen Nährstoffe intravenös aufgenommen werden. Dabei sind Ports eine mögliche Option, neben Hickman-Katheter oder PICC („peripherally inserted central catheter”).  


Chronische Infektionen oder Immundefekte 

Bei langfristigen Antibiotikatherapien (z. B. Osteomyelitis oder Mukoviszidose) sowie HIV oder anderen immunschwächenden Erkrankungen sind häufige Infusionsgaben notwendig. Dafür werden meist PICCs verwendet, alternativ aber auch Ports.

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Ports schaffen einen dauerhaften venösen Zugang für Krebspatienten, die über einen längeren Zeitraum Chemotherapie erhalten. Quelle: Canva

Palliativmedizin 

Bei Menschen mit stark fortgeschrittenen Erkrankungen kann ein Port genutzt werden, um kontinuierlich Schmerzmittel oder Sedativa zu verabreichen. So müssen Patienten nicht immer wieder peripher punktiert werden, was die Lebensqualität zusätzlich beeinträchtigen würde.  


Transfusionsprogramme 

Bei chronischen Anämien oder Erkrankungen, die regelmäßige Bluttransfusionen erfordern (z. B. Thalassämie, Sichelzellanämie oder myelodysplastisches Syndrom (MDS)), dient ein Port als Zugang.


Autoimmunerkrankungen/Rheumatologie 

Bei schweren Verläufen von Krankheitsbildern wie Lupus erythematodes oder rheumatoider Arthritis können hochwirksame Medikamente wie Biologika über einen Port regelmäßig intravenös gegeben werden.

Vorteile von Ports

Als dauerhafte Alternative zu venösen Zugängen im Arm stellt der Port eine erhebliche Entlastung dar. Denn wiederholtes Einstechen ist nicht nur schmerzhaft und unzuverlässig, sondern über einen längeren Zeitraum schlichtweg unmöglich.

 

  • Für Patienten bedeutet das weniger Schmerzen und mehr Mobilität. Aktivitäten wie Duschen, Sauna oder leichter Sport sind (mit der richtigen Portpflege) leichter möglich. Ein weiteres Plus im Alltag: Der Zugang bleibt kosmetisch unauffällig unter der Haut verborgen.
  • Für Fachpersonal bedeutet es weniger Arbeitsaufwand: Zum einen müssen Patienten nicht ständig neue Zugänge gelegt werden, zum anderen kommt es seltener zu Katheter-Komplikationen.

Was ist zu beachten, wenn Sie einen Port pflegen?

Ein Hinweis vorab: Grundsätzlich sollte ein zentralvenöser Zugang immer nur durch geschultes Personal versorgt werden. Patienten und Angehörige können unterstützend mitwirken, indem sie Hygienevorschriften befolgen und ggf. ungewöhnliche Symptome frühzeitig melden.

 

Vorbereitung & Punktieren

  • Alles, was mit dem Port in Berührung kommt, muss steril bleiben. Die Desinfektion von Händen und Arbeitsflächen sowie das Tragen von Handschuhen und Mund-Nasen-Schutz sind daher Pflicht.
  • Um den Port zu pflegen, benötigen Sie folgende Materialien: Sterile Kompressen, Fixierband oder Pflaster, Kochsalzlösung (NaCl 0,9 %) zum Spülen, Locklösung zum Blocken, Handschuhe und Mundschutz, sterile Unterlage, Abwurfbehälter, Dreiwegehahn.
  • Zum Punktieren zielen Sie senkrecht (90 Grad) und möglichst mittig auf das Septum. Die Nadellänge wählen Sie entsprechend dem Haut‑Fett‑Abstand (z. B. 19–38 mm). Wichtig ist, dass Sie den Port sicher zwischen den Fingern fixieren.
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Ein sicherer Umgang mit zentralvenösen Zugängen erfordert geschultes Fachpersonal. Quelle: Canva

Umgang mit Portnadeln & Verband

  • Verwenden Sie Portnadeln mit speziellem Huber‑Schliff und achten Sie darauf, die Silikonmembran nicht zu beschädigen.
  • Die Nadel wird regelmäßig gewechselt, üblicherweise alle sieben bis 14 Tage. Bei Verschmutzung oder Entzündungssymptomen müssen Sie die Nadel sofort austauschen.
  • Der Port wird mit einem Verband fixiert, idealerweise mit transparentem Pflaster zur Beobachtung. Der Verband sollte in etwa alle sieben Tage gewechselt werden (oder bei Bedarf, wenn es beispielsweise zu Verschmutzungen kommt).
  • Bevor Sie eine Nadel entfernen, spülen und blocken Sie den Port erneut.

Port spülen

Nach jeder Nutzung muss der Port mit einer Kochsalzlösung gespült werden (NaCl 0,9 %, mindestens 10 ml, nach Blutentnahmen besser 20 ml). Hierfür empfehlen offizielle Leitlinien [1] die pulsatile Spültechnik (auch Push-Pause-Technik genannt): Intermittierende Spülungen mit 10 Bolusgaben à 1 ml und einem Zeitintervall von 0,4 Sekunden zwischen zwei Bolusgaben. Diese Methode entfernt Ablagerungen (z. B. Fibrin, Arzneimittelrückstände, intraluminale Bakterien) wirksamer als kontinuierliche Low-Flow-Techniken.
Wenn Sie einen Port pflegen, der länger nicht in Benutzung ist, sollten Sie ihn mindestens alle vier Wochen spülen (idealerweise noch häufiger). Die Intervalle können je nach Patient bzw. Einrichtung variieren.

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Pulsatile Spültechnik, durchgeführt von einer Pflegefachkraft. Quelle: TauroPharm

Port blocken

Das Spülen mit Kochsalz reicht allein nicht aus, um den Port vor Komplikationen zu schützen. Zur effektiven Prävention von Okklusionen, Thrombosen und Infektionen benötigen Sie zusätzlich eine Locklösung. Dafür bietet das TauroLock™-Sortiment eine Reihe an Produktvarianten. Die Basis für jedes Produkt bildet Taurolidin – ein antimikrobieller Wirkstoff mit breiter Wirksamkeit gegen mehr als 500 Bakterien und Pilze. Im Gegensatz zu Antibiotika hat Taurolidin nicht den Nebeneffekt, dass Pathogene mit der Zeit resistent werden. TauroLock™-Lösungen enthalten noch weitere Wirkstoffe, um für Patienten in unterschiedlichen Anwendungsbereichen ausreichenden Schutz zu gewährleisten. Jedes dieser Produkte kann grundsätzlich verwendet werden, um zentralvenöse Katheter und Ports zu pflegen. Welche Variante jeweils am besten geeignet ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab.

Produkt Inhaltsstoffe Empfohlener Anwendungsbereich
  • Taurolidin
  • 4 % Citrat
  • Dialyse
  • Onkologie
  • Parenterale Ernährung
  • Intensivpflege
  • Taurolidin
  • 4 % Citrat
  • 100 IE/ml Heparin
  • Onkologie
  • Parenterale Ernährung
  • Intensivpflege
  • Taurolidin
  • 4 % Citrat
  • 500 IE/ml Heparin 
  • Dialyse
  • Taurolidin
  • 4 % Citrat
  • 25,000 IE Urokinase
  • Dialyse
  • Onkologie
  • Parenterale Ernährung
  • Intensivpflege
  • Taurolidin
  • Parenterale Ernährung

*Internationale Einheiten

Inzwischen gibt es zahlreiche Studien, die die Wirksamkeit von Taurolidin zur Prävention von katheterbedingten Komplikationen bestätigen – unter anderem in der parenteralen Ernährung und Onkologie. [2-5] 
Ebenso sprechen sich nationale und internationale Expertengremien für Taurolidin-basierte Locklösungen aus. [1,6,7,8] 
In manchen Einrichtungen hat sich das Blocken mit TauroLock™-Produkten bereits als Standard etabliert – so beispielsweise im Portzentrum der Universitätsklinik Heidelberg. [9] 

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TauroLock™-Lösungen schützen zentralvenöse Katheter und Ports vor Komplikationen. Quelle: TauroPharm

Warum ist Katheterpflege so wichtig?

Jeder invasive Zugang geht mit potenziellen Risiken einher, sowohl direkt nach der Implantation als auch im Langzeitverlauf. Fachkräfte und Betroffene müssen sich dieser Risiken bewusst sein – denn je besser sie darüber Bescheid wissen, desto schneller können sie Warnsignale erkennen und intervenieren. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht zu möglichen Komplikationen, und was Sie dagegen tun können.

Infektionen

  • Portinfektionen können an der Einstichstelle oder entlang des Katheters auftreten. Besonders gefährlich ist eine katheterbedingte Blutstrominfektion („catheter-related bloodstream infection”, kurz CRBSI). Im schlimmsten Fall kann eine solche Infektion zur Sepsis führen.  
  • Symptome: Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerzen, Fieber oder eitriges Sekret.
  • Maßnahmen: Präventives Blocken mit einer antimikrobiellen Locklösung und regelmäßiges Spülen mit Kochsalz.
Port-Catheter-Infection
Rötungen und Schwellungen an der Austrittsstelle können auf eine Katheterinfektion hinweisen. Quelle: Canva

Thrombosen

  • Der Katheter kann ein Gerinnsel verursachen, meist in der Schlüsselbeinvene (Zentralvenenthrombose).
  • Symptome: Schwellung des Arms, Druckgefühl, bläuliche Verfärbung, Spannungsgefühl.
  • Maßnahmen: Präventives Blocken mit einer antimikrobiellen Locklösung. Wenn sich bereits eine Thrombose entwickelt hat, kann TauroLock™-U25.000 zur Behandlung eingesetzt werden. Diese Locklösung enthält Urokinase (ein Thrombolytikum) als zusätzlichen Wirkstoff

Katheterokklusion

  • Wenn der Katheter bzw. Port durch Ablagerungen verstopft, spricht man von Okklusion.
  • Symptome: Eingeschränkter bis kein Durchfluss, erhöhter Widerstand beim Spülen, ggf. Schmerzen.
  • Maßnahmen: Präventives Blocken mit einer antimikrobiellen Locklösung, die zusätzlich einen antiokklusiven Wirkstoff enthält (Citrat in niedriger Konzentration und/oder Heparin). Deblockierung mit TauroLock™-U25.000. Regelmäßiges Spülen mit Kochsalz.

Pneumothorax oder Hämatom (selten)

  • Während der Implantation des Ports (insbesondere bei subklavianem Zugang) kann Luft in den Pleuraspalt eindringen (Pneumothorax) oder ein Hämatom entstehen.
  • Symptome: Atemnot, Brustschmerzen, Kreislaufprobleme.
  • Maßnahmen: In schweren Fällen kann eine Drainage erforderlich werden.

Allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten

  • Manche Patienten können Unverträglichkeiten gegen Portmaterialien aufweisen (z. B. Silikon, Kontrastmittel bei Implantation).
  • Symptome: Hautreaktionen, Juckreiz, Entzündungen, Fremdkörpergefühl.
  • Maßnahmen: Wenn möglich auf andere Materialien ausweichen oder Mittel zur Eindämmung der Symptome verabreichen.

Port pflegen im Alltag: Tipps für Patienten

Ein dauerhaft implantierter Katheter macht Betroffenen das Leben in vielerlei Hinsicht leichter: Keine ständigen Nadelstiche, kein störender Zugang auf der Haut. Aber damit ein Port seine praktische Funktion erfüllt, braucht er viel Aufmerksamkeit. Als Patientin bzw. Patient sollten Sie insbesondere Folgendes berücksichtigen: 

 

  • Kontrollieren Sie täglich, ob die Nadel korrekt sitzt und ausreichend fixiert ist.
  • Achten Sie auf Symptome, die auf eine Infektion hinweisen könnten (Rötung, Schwellung, Schmerz, Sekret).
  • Bei zunehmenden Schmerzen, Fieber oder Undichtigkeiten sollten Sie sich umgehend an das zuständige Pflegepersonal wenden.
  • Häufige Manipulationen sollten vermieden werden, da jeder Kontakt das Infektionsrisiko erhöht.
  • Während der Punktion sollten Sie möglichst ruhig bleiben und den Kopf von der Einstichstelle wegdrehen, um nicht in die Portumgebung zu atmen.
  • Verbände mit liegender Nadel können Sie beim Duschen mit wasserabweisendem Pflaster schützen. Es gibt auch wasserdichte Pflaster, mit denen Sie (nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin) sogar baden gehen können.

 

Wenn Sie einen Port pflegen, so wie es vorgeschrieben ist, und es zu keinen Komplikationen kommt, kann er jahrelang unter der Haut verbleiben. Viele Onkologen empfehlen beispielsweise bei Krebspatienten, das Implantat etwa zwei bis drei Jahre nach Ende der Chemotherapie im Körper zu lassen. So kann der Katheter wieder genutzt werden, falls eine weitere Behandlung erforderlich ist. Krebsinformationsdienst. Entfernt wird der Port meist ambulant unter örtlicher Betäubung.

Washing-Hands-Hygiene-Standards
Hygiene ist das A und O bei der Portpflege. Quelle: Canva

Referenzen

  1. Nickel et al. J Infus Nurs 2024. DOI: 10.1097/NAN.0000000000000532 
  2. Simon et al. BMC Infect Dis 2008. DOI: 10.1186/1471-2334-8-102 
  3. Handrup et al. Pediatr Blood Cancer 2013 DOI: 10.1002/pbc.24482 
  4. Tribler et al. Am J Clin Nutr 2017. DOI: 10.3945/ajcn.117.158964 
  5. Nerstrøm et al. Clin Nutr 2025. DOI: 10.1016/j.clnu.2025.05.020 
  6. Simon et al. Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) 2018. Print.
  7. Cuerda et al. Clin Nutr 2021. DOI: 10.1016/j.clnu.2021.07.002 
  8. Pittiruti et al. Italienische Vereinigng für Venöse Zugänge (GAVeCeLT) 2024.
  9. Hennes et al. Ports. Versorgungsstandards – Implantationstechniken – Portpflege. Springer-Verlag Berlin 2016. DOI: 10.1007/978-3-662-43641-7 

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