Locklösungen in der Onkologie
Inhaltsstoffe, Wirksamkeit, Empfehlungen
Die Chemotherapie zählt zu den effektivsten Methoden in der Krebsbehandlung. Für die regelmäßige intravenöse Infusion von Medikamenten ist oft ein vaskulärer Langzeitzugang notwendig: Hierbei werden Medikamente durch einen Katheter oder Port direkt in ein zentralvenöses Blutgefäß injiziert. Patient:innen gewöhnen sich meist rasch an solche Zugangssysteme – allerdings ist beim Anlegen höchste Sorgfalt geboten. Um ausreichenden Schutz zu gewährleisten, haben wir Locklösungen zur Anwendung in in der Onkologie entwickelt.
TauroLock™ für Krebspatienten
Bei vaskulären Zugangssystemen (ZVK) müssen medizinische Fachkräfte in erster Linie zwei mögliche Komplikationen vermeiden: Koagulation und Infektion. Katheterabhängige Infektionen können für Patient:innen, deren Immunsystem durch die Chemotherapie ohnehin geschwächt ist, im schlimmsten Fall tödlich enden. Insbesondere an der Katheterspitze kann der Kontakt mit Blut außerdem zur Bildung von Blutgerinnseln führen und somit die Flussrate im Katheter herabsetzen.
Um das zu verhindern, enthalten unsere Locklösungen verschiedene Inhaltsstoffe mit spezieller Wirksamkeit:
Taurolidin wirkt antiseptisch und tötet mehr als 500 verschiedene Keime.
Citrat wirkt antikoagulativ und sorgt für eine angemessene Flussrate im Katheter.
Darüber hinaus umfasst unser Sortiment Locklösungen mit Heparin oder Urokinase, die je nach Bedarf bei Krebspatient:innen eingesetzt werden können.
Alle hier genannten Inhaltsstoffe sind in aktuellen Leitlinien zugelassen und empfohlen (ERBP, DGfN, UK Ren. Ass., SF2H, und anderen nationalen Leitlinien).
Bitte beachten Sie, dass alle TauroLock™-Produkte von medizinischem Fachpersonal mit entsprechender Ausbildung und Erfahrung eingesetzt werden sollten. Unter dieser Voraussetzung empfehlen wir folgendes Protokoll:
1. Vor der Behandlung
- Entfernen Sie TauroLock™/TauroLock™-HEP100/TauroLock™-U25.000 und etwaige Blutbestandteile aus dem Zugangssystem.
- Spülen Sie alle Lumina des Zugangssystems mit 10 ml Kochsalzlösung entsprechend der pulsatilen Spültechnik.
- Beginnen Sie mit der Infusion des Medikaments.
2. Nach der Behandlung
- Spülen Sie alle Lumina mit 10 ml Kochsalzlösung unter Anwendung der pulsatilen Spültechnik.
- Klopfen Sie vorsichtig auf den Ampullenkopf, um TauroLock zu entfernen.
- Drehen Sie die Ampulle so, dass Sie den weißen Punkt sehen, und brechen Sie den Ampullenkopf mit einer raschen Bewegung ab.
- Wenn Sie TauroLock™-U25.000 verwenden:
Rekonstituieren Sie die Urokinase im Durchstechfläschchen mit dem aus der Ampulle aufgezogenem TauroLock™. TauroLock™-U25.000 muss sofort nach Rekonstitution instilliert werden. - Ziehen Sie die TauroLock™-Lösung aus der Ampulle in eine sterile Spritze auf.
3. Zwischen den Behandlungen
- Um die prophylaktische Wirksamkeit der Lösung sicherzustellen, instillieren Sie ein für das gesamte Lumen ausreichendes Volumen in den vaskulären Zugang.
- Details zum korrekten Füllvolumen sind auf dem jeweiligen Zugangssystem angegeben oder beim Herstellungsunternehmen erhältlich.