Häufig gestellte Fragen
zu TauroLock™-Produkten
NutriLock™ und TauroLock™-Produkte sind Katheter-Locklösungen für tunnelierte und nicht-tunnelierte vaskuläre Zugänge und Portsysteme. Sie werden zur Prävention von katheterabhängigen Infektionen und Durchflussproblemen eingesetzt.
NutriLock™ enthält Taurolidin als antimikrobiellen Wirkstoff. Zusätzlich zu Taurolidin enthalten TauroLock™-Lösungen 4 % Citrat, um die Durchgängigkeit des Katheters aufrechtzuerhalten.
Ergänzend zu Taurolidin und 4 % Citrat enthält TauroLock™-HEP100 zusätzlich 100 IU/ml Heparin zur Verbesserung der Durchgängigkeit. TauroLock™-HEP500 enthält zusätzlich 500 IU/ml Heparin.
Die effektivste Prophylaxe gegen Katheterokklusionen wird durch die regelmäßige Verwendung von TauroLock™-U25.000 gewährleistet. Diese Locklösung enthält 25.000 IU Urokinase (5.000 IU/ml), Taurolidin und 4 % Citrat. Dadurch werden Flussprobleme im Katheter deutlich reduziert (siehe auch Empfehlungen unter „Locklösungen in der Dialyse”).
Welche Katheter-Locklösung jeweils am besten geeignet ist, hängt immer von den Bedürfnissen der Patient:innen ab. Eine abwechselnde Verwendung (z. B. TauroLock™-HEP500, TauroLock™-U25.000) ist möglich.
Heparin und 4 % Citrat wirken ausschließlich antikoagulativ, aber nicht bakterizid. Dadurch kann die Kontamination des Katheters zu Bakteriämie führen. TauroLock™-Lösungen werden eingesetzt, um in Kathetern und Portsystemen beides zu vermeiden – sowohl Infektionen als auch Okklusionen. NutriLock™ wirkt prophylaktisch gegen Katheterinfektionen. Der prophylaktische Gebrauch von TauroLock™-Lösungen verhindert die Bildung von Biofilm und hält so die Flussrate im Katheter und/oder Port aufrecht. Darüber hinaus verbessert die thrombolytische Aktivität von TauroLock™-U25.000 die Durchgängigkeit, indem bereits vorhandene Fibringerinnsel aufgelöst werden.
Es sind weder topische noch systemische Nebenwirkungen im Zusammenhang mit den genannten Wirkstoffen bekannt. Bei zu schneller Applikation in die Blutbahn können aufgrund des Citratgehalts (Citratgehalt: 4 %) milde hypokalzämische Effekte (z. B. metallischer Geschmack) auftreten.
Ein Citratgehalt von 4 % wird u. a. von der amerikanischen Zulassungsbehörde empfohlen.
- Die FDA hat infolge eines Todesfalls davor gewarnt, ein Produkt mit höherem Citratgehalt (Tricitrasol, 46,7 %) zu verwenden. Solche Locklösungen mussten in den USA vom Markt zurückgerufen werden. Sie dürfen nicht mehr verwendet werden.
- Auch in den Niederlanden wurde bei Überinstillation von weniger als 1 ml pro Lumen einer 30-prozentigen Citratlösung in zwei Fällen ein vorübergehender Herzstillstand ausgelöst (Punt et al. Clinical Nephrology 2008. DOI: 10.5414/cnp69317).
- Hoher Citratgehalt (46,7 %) kann zu embolischen Ereignissen führen, was möglicherweise durch Proteinfällung ausgelöst wird (Willicombe et al. American Journal of Kidney Diseases 2010. DOI: 10.1053/j.ajkd.2009.06.037 / Schilcher et al. Nephrol Dial Transplant 2012. DOI: 10.1093/ndt/gfs048).
- Spülen Sie das Gefäßzugangssystem mit mindestens 10 ml physiologischer Kochsalzlösung unter Anwendung der pulsatilen Spültechnik.
- Entnehmen Sie die NutriLock™- oder TauroLock™-Lösung mit einer geeigneten Spritze aus dem Behältnis.
- Instillieren Sie eine ausreichende Menge der Locklösung in das Gefäßzugangssystem, um den Hohlraum komplett zu füllen.
- Das jeweilige Füllvolumen ist in den Anweisungen des Herstellungsunternehmens für die Zugangssysteme angegeben.
- NutriLock™- oder TauroLock™-Lösungen verbleiben bis zur nächsten Behandlung im Zugangssystem.
- Vor Beginn der nächsten Behandlung muss die Locklösung aspiriert werden.
- Spülen Sie das Gefäßzugangssystem mit 10 ml physiologischer Kochsalzlösung.
Der antimikrobielle Bestandteil der Locklösung wird im Körper extrem schnell abgebaut. Durch den Abbau entsteht Taurin, eine Aminosäure, die im Körper ohnehin in natürlicher Weise vorkommt.
- Alle TauroLock™-Lösungen können eine milde Hypokalzämie hervorrufen (häufig, z. B. metallischer Geschmack). Solche leichten Nebenwirkungen lassen sich durch langsame Instillation (unter Berücksichtigung des Füllvolumens des Zugangssystems) oder durch Verwendung einer citratfreien Locklösung (NutriLock™) vermeiden.
- TauroLock™, TauroLock™-HEP100, TauroLock™-HEP500 und TauroLock™-U25.000 können außerdem eine anaphylaktische Reaktion auslösen (sehr selten). Blutungen können für TauroLock™-HEP100 und TauroLock™-HEP500 ebenfalls nicht vollständig ausgeschlossen werden (sehr selten).
- TauroLock™-U25.000 kann zudem zu Blutungsereignissen führen (sehr selten).
Vor der nächsten Behandlung müssen NutriLock™ und alle TauroLock™-Lösungen aspiriert und entsorgt werden. Wenn sich NutriLock™ nicht aspiriern lässt, kann eine langsame Spülung von NutriLock™ in Betracht gezogen werden. Wenn eine Aspiration nicht möglich ist oder wenn das medizinische Fachpersonal entscheidet, dass die Aspiration von TauroLock™, TauroLock™-HEP100, TauroLock™-HEP500 und TauroLock™-U25.000 nicht angemessen ist (Blut im Katheter, z. B. bei parenteraler Ernährung), kann eine langsame Spülung (nicht mehr als 1 ml pro 3 Sekunden) der Katheter-Locklösung in Betracht gezogen werden.
Taurolidin und Citrat haben keine systemische Wirkung. Die potenzielle systemische gerinnungshemmende Wirkung von Heparin und Urokinase muss beim Spülen berücksichtigt werden. Regelmäßige Spülungen mit TauroLock™-HEP100, TauroLock™-HEP500 oder TauroLock™-U25.000 können das Risiko einer allergischen Reaktion erhöhen. Bei Säuglingen und Kindern unter zwei Jahren sollte eine Spülung mit NutriLock™, TauroLock™, TauroLock™-HEP100 und TauroLock™-HEP500 nur durchgeführt werden, wenn eine Aspiration nicht möglich ist. Alle Produkte sollten nicht bei schwangeren oder stillenden Frauen angewendet werden, da für diese Patientengruppen keine Daten vorliegen. Ebenso sollte TauroLock™-U25.000 aufgrund fehlender Daten nicht bei Kindern angewendet werden. Die Sicherheit und Wirksamkeit von NutriLock™ wurden bei Kindern vor Skelettreife nicht untersucht.
Aufgrund des Citratgehalts sollte die Spülung von TauroLock™-Lösungen sehr langsam erfolgen (nicht mehr als 1 ml pro 8 Sekunden). Bitte lesen Sie die Gebrauchsanweisung, bevor Sie eine Locklösung anwenden
NutriLock™ und TauroLock™-Lösungen sind seit 2004 als Medizinprodukt mit CE-Registrierung zugelassen.
Für Bestellungen wenden Sie sich bitte an die Vertriebspartner:innen Ihres jeweiligen Landes oder kontaktieren Sie uns direkt. Wir werden Ihr Anliegen so schnell wie möglich bearbeiten.
Informationen zu einzelnen Produkten erhalten Sie auf den jeweiligen Produktseiten.
Die Wirkung von TauroLock™-Lösungen auf verschiedene Kathetermaterialien (Polyurethan, Silikon) wurde untersucht. Alle Kathetertypen blieben auch im Langzeitversuch unbeschädigt.
Bisherige Erfahrungen mit heparinhaltigen TauroLock™-Produkten zeigen, dass sich z. B. in der Dialyse eine Heparinlösung (5000 IU/ml) problemlos durch TauroLock™-HEP500 ersetzen lässt. Dabei kann der Verbrauch von Heparin drastisch reduziert werden. TauroLock™-HEP500 ist somit in der Dialyse die erste Wahl, während TauroLock™-HEP100 in vaskulären Gefäßzugängen der Hämatologie/Onkologie oder bei pädiatrischen Patient:innen verwendet wird. TauroLock™-HEP100 und TauroLock™-HEP500 müssen vor der nächsten Dialyse oder Behandlung aspiriert werden.
Aufgrund einer möglichen Verfälschung darf Blut, das aus mit TauroLock™-Produkten geblockten Gefäßzugängen gewonnen wurde, nicht für die Bestimmung von Blutwerten herangezogen werden.